Zeigt her Eure Zähne

Unsere Hauskatzen haben oft schlechte Zähne, und zwar nicht nur Rassen mit einem verkürzten Kiefer wie Perser (die haben allerdings häufig schon sehr früh schlechte Zähne), sondern auch ganz normale Wald- und Wiesenkatzen.
Ob in der Mund- bzw. Maulhöhle Deiner Katze noch alles in Ordnung ist, solltest Du deshalb regelmäßig überprüfen beziehungsweise beim Tierarzt überprüfen lassen.

Anzeichen dafür, dass Deine Katze eine Zahn- oder Zahnfleischerkrankung hat, sind:

- ein schlechter Atem

- ein schmaler, roter bzw. dunkler Rand am Zahnfleisch dort, wo die Zähne ansetzen

- ein teilweise oder ganzflächig verdicktes und/oder gerötetes Zahnfleisch

- sichtbar beschädigte Zähne

Solltest Du eines dieser vier Symptome bei Deiner Katze entdecken, vereinbare flugs einen Termin beim Tierarzt. Katzen leiden häufig an einer schmerzhaften Zahnfleischentzündung (Gingivitis) und Zahnstein. Sie können außerdem an einer Parodontitis erkranken, die Zahnfleisch und Knochen angreift und zu Zahnverlust führen kann, sowie an einer Entzündung der Maulschleimhaut (Stomatitis). Karies hingegen kommt bei Katzen kaum vor. 

All diese Erkrankungen gehören frühzeitig behandelt, damit die Schäden an Zahnfleisch, Zähnen und Kieferknochen gering bleiben und vor allem auch der Katze Schmerzen erspart bleiben.

Eine Zahnfleischentzündung kann übrigens auch ein Symptom für eine ganz andere Erkrankung sein wie etwa Viruserkrankungen - oder auch begleitend beim Zahnwechsel auftreten.

Eine Zahnerkrankung macht ganz besonders von sich Reden:  

FORL (Feline Odontoklastische Resorptive Läsionen) oder auch kurz RL (Resorptivläsionen). Bei dieser Erkrankung bilden sich Schäden (Läsionen) am Zahn, indem der Zahn sich an den betroffenen Stellen einfach auflöst (resorbiert wird), was durch bestimmte körpereigene Zellen, die sog. Odontoklasten, geschieht, die eigentlich die Aufgabe haben, die Wurzeln der Milchzähne aufzulösen, um Platz für die bleibenden Zähne zu machen. Häufig liegen die betroffenen Stellen deshalb im Zahnwurzelbereich, so dass das ganze Ausmaß der Erkrankung nur mit Hilfe eines Röntgenbildes zu erkennen ist. 

Betroffene Zähne werden in der Regel gezogen, und das tückische bei dieser Krankheit ist, dass sie mutmaßlich verschiedene Ursachen haben kann, die letztlich noch nicht umfassend geklärt sind.

Man geht davon aus, dass FORL eine schmerzhafte Erkrankung ist. Umso wichtiger ist es, dass sie beizeiten erkannt und vor allem auch behandelt wird. Leider kann das ganz schön ins Geld gehen, weil häufig nach und nach immer mehr Zähne betroffen sind, die meist im Laufe mehrerer Jahre gezogen werden müssen. Es ist also sehr sinnvoll, entweder eine Krankenversicherung für Deine Katze abzuschließen, die auch diese Behandlungskosten übernimmt, oder aber selbst ein Sparkonto für Deine Katze einzurichten, so dass Du im Fall eines Falles Deiner Katze die bestmögliche Behandlung ermöglichen kannst.


Lasse regelmäßig die Zähne Deiner Katze checken und glaube dem Tierarzt, wenn er sagt, dass er die Zähne röntgen muss und/oder eine Zahnsanierung ansteht. 

Übrigens ist es möglich, auch Katzen daran zu gewöhnen, sich regelmäßig mit einer weichen Kinderzahnbürste die Zähne putzen zu lassen. Viele Katzeneltern schwören darauf und sind überzeugt, dass regelmäßiges Bürsten des Katzengebisses Zahnerkrankungen vorbeugt, und tatsächlich verringert das Wegbürsten von Nahrungsresten und weichen Belägen die Bildung von Zahnstein. Schnappe Dir aber nicht einfach Deine Katze und zwinge ihr die Zahnbürste ins Mäulchen, sondern trainiere das Zähneputzen mit viel Geduld und positiver Verstärkung.

Dass Trockenfutter bei der Zahnpflege hilft, halte ich übrigens für nicht zutreffend - wenn wir abends noch ein paar Chips knabbern, bewahrt und das ja auch nicht vor Zahnstein oder Karies.